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Der steile Weg zur Doktorarbeit

Nepal - Himalaya

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ADEMED-EXPEDITION
Aachen Dental and Medical Expedition 2008
Ein Team von Studenten und Ärzten ging zu Forschungszwecken in die Himalayas. Ziel war die Annapurna Region.
Leitung: Priv. Doz. Dr. med habil. Thomas Küpper
FA f. Arbeitsmedizin,Sportmedizin,Alpine Medizin
Institut für Flugmedizin, RWTH Aachen
Zahnmedizinische Betreung:
Prof. Dr. med.dent. Friedrich Lampert
Direktor der Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und präventive Zahnheilkunde Universitätsklinikum Aachen
Thema der zahnärztlichen Forschung:
a) Untersuchung der Mundflora auf unterschiedlicher Höhe
b) Befragung von ca. 300 Probanden anhand von Fragebögen über Probleme vor und während der Reise nach Nepal
Thema der medizinischen Forschung:
a) Erste Hilfe Kentnisse bei Trekking Reisenden
b) Risikomanagment

Nach langen Vorbereitungen war es Anfang März soweit. Abflug nach Kathmandu. Die ersten Hürden waren schon in Deutschland zu nehmen, dank Tief Emma verpassten wir unseren Anschlußflug Frankfurt-Bahrain und verbrachten eine Nacht bei der Schwester von Simone. Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle! Nach weiteren 10 Stunden Aufenthalt in Bahrain, kamen wir schließlich  einen Tag später in Kathmandu an. 

Kathmandu ist die Hauptstadt Nepals. Mit etwa 900'000 Einwohnern und 1,6 Millionen im Ballungsraum, ist sie die größte Stadt des Landes. Der erste Eindruck  von Kathmandu lässt vermuten, dass es mehr Autos und Mofas als Menschen gibt. Sie machen  sich durch ein lautes Hupkonzert bemerkbar und egal ob notwendig oder nicht, es wird gehupt. Zu dem daraus resultierenden Lärm kommt dann die Luftverschmutzung, so dass die Einheimischen fast alle  Mundschutz tragen. Zwei Tage Kathmandu waren genug für meine Lunge,  und ich war froh, als unsere Tour endlich Richtung  Besisahar losging.  Neun Stunden Fahrt in einem Bus, der alles an Bord hatte - von  Ziegen bis Hühnern -  eine komplette Sofagarnitur oben auf dem Dach und soviel Passagiere wie Platz hatten.

Zuerst wurde ein semipermanentes Untersuchungcamp in Bhulebhule auf 840m  Höhe errichtet, dem ersten Etappenziel auf dem Rundweg.

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Während Simone - Medizinstudentin und meine rechte Hand - und ich schon weiter Richtung Manang wanderten, blieben Dr. Küpper und zwei weitere Medizinstudentinnen in Bhulebhule um zunächst für den mikrobiologischen Teil der Studie Proben zu sammeln.
Unser Basiscamp wurde in Manang auf 3.540 m Höhe errichtet, von Bhulebhule aus ein Marsch von 5 Tagen. Mit ca.12kg Gepäck auf dem Rücken und 1 Jahr ohne Sport, war ich doch überrascht wie "leicht" es sich doch wanderte. Dank Compeed Blasenpflaster (empfohlen von unserem Spezi Theo Schmidt - Lohengrin Apotheke), merkte ich von den zwei Blasen rein gar nichts.

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Schon die ersten 5 Tage bis Manang waren einfach beeindruckend, rechts und links wuchsen die Berge in den Himmel. Muli-Karawanen überholten uns, jeder Muli mit knapp 60 kg auf dem Rücken.

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Im Schnitt sind wir 7-8 Stunden pro Tag gewandert. Abends haben wir uns nur noch todmüde in den Schlafsack gewickelt, nachdem wir vorher noch mit Eisklümpchen-kaltem Wasser geduscht hatten. Zunächst waren die Temperaturen noch sommerlich, je höher wir kamen, umso frischer wurde es. Einen Tag vor Manang habe ich dann das erste Mal im Schnee gestanden. (Es war zwar nur eine alte Lawine, aber Schnee ist Schnee!)


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Die Unterkünfte auf unserem Weg nach Manang waren entgegen meiner Erwartung ausgesprochen komfortabel, wenn man berücksichtigt, dass eine Nacht 100 Rupien also ca. 1 Euro kostete. Hatte ich zunächst nur Holzpritschen erwartet, so lagen wir dann jede Nacht weich gebettet auf Matratzen. Auch das Essen war zu 90% ausgesprochen lecker. Die Küche schloss sich meistens direkt an den Essbereich an, sodass wir der Hausherrin beim Kochen  in die Töpfe gucken konnten.

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Nach 5 Tagen Wandern war es dann soweit: Manang!
Da wir in der Vormonsoonzeit dort waren, war  landschaftlich alles sehr braun und trocken. Der Vorteil war, dass wir dadurch einen ungetrübten Blick auf die Bergketten rechts und links hatten. Gangapurna-Geltscher, Annapurna II, Annapurna IV waren nur einige der Berge, die wir hier für 3 Wochen vor der Haustüre haben sollten.


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Die erste Zeit, bis unsere Verstärkung aus Bhulebhule nachgerückt war, ging Simone auf "Probanden-Fang". Ich habe sie dann in die Tiefen der Zahnmedizin eingeweiht, vor allem was die Zahnstatusaufnahme anging, und ich muss ganz klar sagen, ohne so viel tolle Hilfe seitens der Mediziner hätte alles nur halb so gut geklappt!

Wer nun denkt, dass es in Manang auf 3540m Höhe kein gutes Essen gibt, der hat sich getäuscht. Auf der „ Hauptstraße“ reihten sich die sogenannten "german bakery´s"  eine  neben der anderen. Dort gab es dann so verwerfliche Dinge wie Schokoladen-Schnecken, Zimt-Schnecken, Apfelstrudel und ganz besonders hervorzuheben war der  Schokoladenkuchen aus einer kleinen Bäckerei  in einem Ort vor Manang, in Braga. Da haben Simone und ich dann auch das sogenannte Yak-Cheese-Sandwich entdeckt.

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Der Yak oder Jak ist eine Rinderart, die in Zentralasien verbreitet ist. Sie ist eine von fünf Arten, die durch den Menschen domestiziert worden sind. Ein Yakbulle kann eine Kopfrumpflänge von 3,25 m, eine Schulterhöhe von 2 m und ein Gewicht von einer Tonne erreichen. Die Kühe sind deutlich kleiner und leichter und wiegen selten mehr als 350 kg. Und ich muss sagen.... Yak-Steak schmeckt ausgesprochen gut!

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Während der drei Wochen in Manang hatten wir wettertechnisch alles, einmal  pro Woche hat es ordentlich von mittags bis spät in die Nacht geschneit, wobei der Schnee sich nur bis 10 Uhr am nächsten Tag hielt, da die Höhenstrahlung doch sehr stark war. An Nebenaktivitäten gab es auch genug zu tun, zum Beispiel Tagesausflüge zu verschiedenen Gletscherseen. Einmal waren wir sogar im "Kino". Dieses bestand aus einigen Holzbänken und besonders wichtig: einem Ofen. Die Filmauswahl war den Kinobesuchern überlassen. Eventuelle Unterbrechungen wegen des regelmäßigen Stromausfalls wurden fröhlich hingenommen.


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Die Himalya Rescue Association HRA, die zwei Mal im Jahr für 3 Monate in Manang eine Medizinstation unterhält, war überglücklich einen Zahnarzt vor Ort zu haben. Mangels Stuhleinheit und Bohrer war da allerdings nie viel zu machen. Entweder die Patienten waren bereit in das nächst größere Dorf zu fliegen, oder aber der Zahn musste raus.


Drei Wochen nach  unserer Ankunft war es dann soweit, alle Daten waren gesammelt und die Rückreise konnte angetreten werden. Dr. Küpper war schon eine Woche zuvor losgegangen und via Email bekamen wir aktuelle Informationen bezüglich Wetter auf dem Thorong-La Pass und eventueller Unruhen wegen der bevorstehenden Wahlen.

Bis zum höchsten Pass der Welt, dem Thorong-La,  5416m hoch,  waren es allerdings noch zwei Tagesmärsche. Nach drei Wochen guter Kost hatte ich eher das Gefühl,  den Berg hochzurollen, als zu wandern. Alles was an Gepäck zurückgelassen werden konnte, wurde mitsamt unserem Datenmaterial durch 2 Träger wieder in Richtung Kathmandu gebracht. Somit waren es lediglich  10kg, die ich über den Pass getragen habe.

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Die letzte Nacht vor der Passüberquerung haben wir auf 4800m Höhe verbracht, und ich muss sagen, ich war ausgesprochen froh, dass mein mir damals doch recht teuer erschienener Schlafsack eine Komfort-Temperatur von -20 Grad hatte!  Denn es hatte in dieser Nacht noch üppig  geschneit,  und als es schließlich morgens losging, durften wir durch knietiefen Schnee wandern. Das war auch solange kein Problem bis eine Gruppe Yaks mit Touristen vorbei kam und den „ vorgetrampelten“ Pfad zerstörte. ( Für 150 $ gab es eine Touristen- Yak-Tour hoch zum Pass.)

Nach 3 Std. 40min war es dann soweit. Wir waren oben! 5416m! Das wurde gebührend mit einer Tasse Milk-Tea gefeiert, 100 Rupien für die Tasse! Ein Wucherpreis, aber wenn man bedenkt, dass Träger alles dort hoch tragen müssen, kein Wunder.

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Eine halbe Stunde später begann dann schon der Abstieg, da es langsam wettertechnisch schlechter wurde. Ein kleiner Schneesturm begleitete uns zunächst noch im Sonnenschein,  später dann in den Wolken. 15m Sicht waren da schon viel. Nach 3 Stunden Abstieg waren wir unten angekommen und die Erleichterung war groß, dass wir uns nicht verlaufen hatten! Wenn man bedenkt, dass jedes Jahr einige Trekker nicht lebend vom Thorong-La wieder herunterkommen, da sie trotz Höhenerkrankung darauf bestehen weiter hoch statt herunterzuwandern, war es schon ein Wunder, dass keiner aus unserer Gruppe irgendwelche Probleme hatte.


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Nach dem der Thorong-La also bezwungen war, hatte ich  fälschlicherweise angenommen, es ginge ja nur noch abwärts, und hatte ordentlich Geschenke eingekauft. Wie Frauen nun mal so sind...
Mein Rücken hat es mir dann gedankt, 20kg durfte ich noch weitere 14 Tage mit mir herum tragen, und zwar nicht nur abwärts. Egal, die fröhlichen Gesichter zu Hause haben mich  hundertmal entschädigt. Ich muss wohl gestehen, dass ich mehrfach mit dem Gedanken gespielt habe, die Flasche Apfel-Brandy unterwegs zu leeren, statt sie voll wieder mitzubringen! Aber sie hat es geschafft - voll.


Zurück in Pokhara dem Ende des Annapurna Trails, haben Simone und ich erst einmal  - statt  wie jeden Tag Reis und Nudeln - eine große Portion Pommes Frites vertilgt. Die Zivilisation hatte uns wieder.

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Abschluß der Reise war dann ein 4-tägiger Besuch im Chitwan National Park. Auf Elefanten reitend wurden wir  durch den Park geführt. Ein aufregendes Gefühl so hoch oben, seekrank ist keiner geworden. Die Panzernashörner hat unsere Anwesenheit  auch nicht gestört.

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Alles in Allem waren es zwei aufregende Monate, die mir wieder einmal gezeigt haben, dass man auch mit weniger auskommt als man häufig denkt. (Das nächste Mal würde ich noch eine Unterhose mehr zu Hause lassen...)

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Ohne unseren kreativen Doktorvater,  Dr. Thomas Küpper, der an allen Ecken und Enden mitgearbeitet hat, wäre diese Reise sicherlich nicht möglich gewesen. Danke Dir recht herzlich, lieber Thomas.

Auch Dank unseres tollen Travel Agent Binod verlief unsere Tour Rund um die Annapurnas ohne größere Probleme!


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